
AUFGABE
Das Bauen in der Landschaft ist immer von der Gegenüberstellung einer Typologie mit der konkreten Topografie bestimmt und trifft über diese Auseinandersetzung eine Aus- sage über den Stellenwert des Ortes, seine Bedeutsamkeit, Geschichte und an die an diesen Ort gerichtete Erwartungshaltung.
Im Fall der Dorfbahn Schröcken ist dies die konkrete Typologie der Seilbahntechnik, welche in Zukunft die kleinste Gemeinde des Bregenzerwaldes direkt aus ihrem Dorf- kern an das größte Skigebiet Österreichs – Ski Arlberg – anbinden soll.
Für die kleine Walsergemeinde stellt der Tourismus bereits seit Jahrzehnten das wich- tigste wirtschaftliche Standbein somit Grundlage für die Dorfentwicklung dar. Den 211 Einwohnern stehen derzeit rund 780 Betten mit rund 80.000 Nächtigungen pro Jahr ge- genüber. Diese Zahlen sollen sich in Zusammenhang mit der neuen Dorfbahn deutlich steigern.
Ein nicht unumstrittenes Vorhaben, stellt sich doch die Frage, wie trotz großvolumiger Tourismusbauten ein ausgewogenes Verhältnis an touristischer Nutzung, intaktem Na- turraum und dörflichem Leben erhalten bleiben kann.
Im Rahmen der Entwurfsarbeit soll diese Frage für den Teilbereich der Dorfbahn erör- tert werden. Es soll ein architektonischer Ausdruck für die technischen Vorgaben der Seilbahntechnik sowie dem festgelegten Raum- und Funktionsprogramm der Berg- und Talstation gesucht werden, welcher über den provisorischen und vordergründig kom- merziellen Charakter vergleichbarer Anlagen hinausweist.
Herausforderung ist dabei die Einordung der Stationsgebäude im Spannungsfeld von au- tonomem hochalpinem Landschaftsraum und kleinräumigem dörflichem Kontext. Dem Baustoff Holz soll eine tragende Rolle zugedacht werden. Tragend sowohl in technisch konstruktiver Hinsicht als auch als wesentliches Merkmal einer am Ort begründeten Identität.
- Dozent: Stefan Bannert
- Dozent: Sven Matt
- Dozent: Florian Nagler