Architektur und Infrastruktur, also die Gebäude und die sie versorgenden Fließräume, brauchen sich gegenseitig. Bauwerke würden ohne die Leitungssysteme nicht funktionieren, und die Infrastruktur wäre ohne die Abnehmer*innen in den Gebäuden sinnlos. Architektur und Infrastruktur kennen sich zwar buchstäblich schon immer, aber sie leben, wie es scheint, im Bewusstsein der Architekt*innen und Ingenieur*innen als alte Bekannte eher nebeneinander her.

Das Seminar nimmt die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Architektur und Infrastruktur in den Blick, es fragt damit aber zugleich nach den grundlegenden Unterschieden zwischen beiden Sparten des Bauens. Auf der Grundlage der anschaulichen Analyse und angeleitet durch einschlägige theoretische Texte soll es darum gehen, wie durch Architektur und Infrastruktur Räume der gebauten Umwelt erschlossen werden. Zu fragen ist darüber hinaus wie beide zur Technisierung unserer Lebenswelt beitragen, die sich in der globalen Ökologie aktuell zu einer „Technosphäre“ verdichtet hat. Damit soll das Seminar einen Beitrag leisten, an einer Technischen Universität ein kritisches Bewusstsein für den Technik-Begriff zu erarbeiten.