In den letzten Jahren haben kommerzielle Anbieter, die genetische Daten von privaten Kunden analysieren, vor allem in den USA Millionen von Kunden gewonnen. Obwohl derartige Angebote in Deutschland durch das Gendiagnostikgesetz beschränkt werden, gewinnt die persönliche Genotypisierung auch hierzulande an Popularität. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren Patienten ihre behandelnden Ärzte vermehrt zu genetischen Analysen in Bezug auf Krankheitsrisiken oder der personalisierten Wirkung von Medikamenten konsultieren werden. Dieser Kurs soll einen Einblick geben, wie derartige Ergebnisse zustande kommen und wie sie zu interpretieren sind. Hierzu verbindet der Kurs theoretische Vorlesungen, praktische Übungen und Diskussionsrunden. Ein Teil der theoretischen Grundlagen (Genetische Varianz, Einführungen zu Statistik und Genotypisierungstechnik, Pharmakogenetik) wird vorab während des Semesters online vermittelt. So bleibt Zeit für Rückfragen vor dem eigentlichen Kurs und mehr Zeit für praktische Arbeit während der Kurstage. Die Teilnehmer können freiwillig auch ihre eigenen genetischen Daten zu ausgewählten Merkmalen analysieren. Am ersten Kurstag werden die methodischen Hintergründe der Auswertung von Genotypisierungsdaten vorgestellt. Anschließend führen die Teilnehmer am Computer selbst entsprechende Analysen durch, um einen Zugang zur Analyse genetischer Daten zu erhalten und die praktische Interpretation krankheitsrelevanter genetischer Varianz zu üben. Die Teilnehmer recherchieren unter Anleitung selbst, wie ausgewählte Varianten zu interpretieren sind. Die Ergebnisse der Recherche werden am dritten Tag in kurzen Präsentationen vorgestellt. Der zweite und dritte Kurstag wird außerdem durch Seminare zu Gesetzgebung und Ethik, eine simulierte genetische Beratung und Diskussionsrunden ergänzt.